Der Große Waxenstein und auch der vorgelagerte Zwölferkopf wird von vielen Leuten im ersten Moment irrtümlicherweise für die Zugspitze gehalten. Thront er doch so majestätisch über dem kleinen Dorf Grainau und bietet aus Garmisch-Partenkirchen zusammen mit der Alpspitze das perfekte Foto-Motiv. Für Bergwanderer gar nicht und für Bergsteiger nur über anspruchsvolle Routen, ist der Zwölferkopf ein herrlich einsamer, wunderschöner Berg, der für Kletterer eine wunderbare Mehrseillängentour über 14-15 Seillängen bereit hält - die eindrucksvolle Zwölferkante. Erstbegangen wurde die Tour schon vor über 100 Jahren im Jahre 1920 durch Hannemann & Hösch, doch sie hat bis zum heutigen Tag nicht an Beliebtheit verloren. Bietet Sie doch eine grandiose Sicht auf den Talkessel von Garmisch-Partenkirchen und herrlich ausgesetzte Weitblicke.
Je nach Gefallen geht es mit E-Bike, Mountainbike oder auch zu Fuss bis knapp unter den Einstieg der markanten Mittagsreisn, der großen Schlucht zwischen kleinen Waxenstein und großen Waxenstein mit Zwölferkopf. Die nächsten gut 350 Höhenmeter bis zum Einstieg in die Zwölferkante sind zugegebenermaßen etwas ungemütlich und irgendwie doch jedes Mal anstrengend. Spätestens jetzt ist jeder Begeher dankbar einen ortskundigen Bergführer dabei zu haben, ist doch der Einstieg in die Kletterei nicht so ganz einfach zu finden. Der Spass kann losgehen!
Eine Seillänge nach der Anderen klettern wir die markante Felskante empor. Das Gelände wird nie wirklich unangenehm schwer und übersteigt den 4.Schwierigkeitsgrad (UIAA) nicht. Da die Stände alle gebohrt bzw. geklebt sind und auch immer wieder Zwischensicherungen vorhanden sind, die wahlweise noch mit Klemmkeilen und Friends ergänzt werden können, müssen wir uns nie fürchten und können die Kletterei einfach nur genießen. In den oberen beiden Seillängen erinnert der Fels dann zwar eher etwas an den berühmt, berüchtigten Karwendel-Bruch, aber dann haben wir es geschafft. Perfekte Rundsicht auf Alpspitze, Hochblassen, Jubiläumsgrat, Zugspitze und die ganzen nördlichen vorgelagerten Gipfel, wie Kramerspitz, Hoher Ziegspitz usw. Wir genießen das Gipfelpanorama, essen unsere Brotzeit und nehmen einen kräftigen Schluck aus unserer Trinkflasche. Der objektiv wirklich gefährliche Teil steht uns noch bevor.
Der Abstieg vom Zwölferkopf verzeiht einem leider keine Fehler. Durchweg steiles Fels- und Schrofengelänge mit wenig bis gar keiner Sicherungsmöglichkeit. Man muss schlicht und einfach konzentriert und sicher bei der Sache sein, bis man schließlich in der Mittagsscharte angelangt ist und über die Abseilpiste in 6.Abseilvorgängen wieder zum Einstieg abseilt. Nicht selten benötigen unerfahrene Seilschaften für den Abstieg und das Abseilen länger als für die eigentliche Zwölferkante.
Der Rest ist noch ein bißchen unangenehmes Schuttfeld und eine rassige Fahrt mit dem Mountainbike ins Tal.
Informationen zur Tour:
- Dauer: 1 Tag
- Treffpunkt: 6:00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt in Grainau
- Max. Teilnehmerzahl: 2 Personen pro Bergführer
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Zusatzkosten:
- Bergbahn: -
- Übernachtung/Verpflegung: -
- Zugfahrten: -
- Sonstige Eintritte: -
- Inbegriffene Leistungen: Führung durch staatl. gepr. Berg- und Skiführer
- Inbegriffene Leihausrüstung: Halbseile bringt der Bergführer mit
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Anforderungen an die Teilnehmer:
- Kondition: 3-4 Stunden Aufstieg / 4 Stunden Klettern / 2 Stunden Abstieg
- Technik: Klettern im 3-4.Schwierigkeitsgrat, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
- Sonstiges:
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Benötigte Ausrüstung:
- Zustiegsschuhe
- komplette Kletterausrüstung
- Land: Deutschland/Bayern